Es war nicht Freitag der Dreizehnte - es war ein völlig normaler Freitag... bis auf den kleinen Notstand, dass über dem Land eine grössere Kommunikationslosigkeit herrschte. Ein Volk welches schwieg. Man sah überall verzweifelte Gesichter die auch mit noch so tollem Humor nicht aus ihren "Kellern" herauszuholen waren. Der Tagi hat diesem Geschehen einen Teil der Frontseite sowie eine Innenseite gewidmet, SF1 berichtete in der Tagesschau mit einem Filmbeitrag darüber. So scheint etwas Grösseres vorgefallen zu sein.
Oh nein, kein einziger Zug ist stehen geblieben, auch Flugzeuge blieben dort wo sie hingeschickt wurden, die einen in der Luft, die anderen am Boden, und selbst der Rhein führte Wasser, so wie immer. Und doch musste da ein Unglück geschehen sein... dass ein Volk so stumm bleibt.
Oh ja, und was für ein Unglück... das gesamte swisscom-Natelnetz war tot. Und dies an einem Freitag... dem Tag vor dem Wochenende. Da sind Unmengen von Abmachungen und Treffs ins Wasser gefallen... da konnte dem/der Liebsten nicht mitgeteilt werden dass der Zug, in dem man soeben Platz genommen hat, bereits fährt... oder dass man sich, wie immer um halb Neun, unter der Birke beim Dorfausgang treffen wolle... eben, wie immer. Ob der Zug an diesem Freitag wohl alleine gefahren ist... und die Birke plötzlich den Abend ohne die Verliebten verbringen musste ?
Auf diese Fragen wird’s wohl keine Antworten geben, vielleicht sind durch diesen Zwischenfall Zweisamkeiten getrennt worden... das wird man eventuell der Scheidungsrate entnehmen können... wenn diese Statistik für die Wochen nach dem stillen Freitag dann einmal vorliegt.
Aber keine Angst, die swisscom verschenkt 30 Millionen Franken an die Geschädigten – Angst vor einer Sammelklage in den USA ? Und die Frage sei erlaubt... wann denn nun die Schädigung grösser ist... mit oder ohne funktionierendem Natelnetz ? Oh, ich weiss, solche Fragen dürfen nicht gestellt werden, schliesslich gehört das Handy zur Ausrüstung eines coolen Zeitgenossen... denn ohne Handy wäre der Mensch eben nur Mensch... weit entfernt von jeder "Coolität"...
Ach, und ohne Handy, die grosse Freiheit... wo bleibt sie nur ? Es könnte nicht jederzeit zur Kommunikationsschleuder gegriffen werden um jemanden anzuquatschen... und auch die absolut lebenswichtigen Anrufe über die fahrenden Züge und anderen öffentlichen Verkehrsmittel könnten nicht entgegengenommen werden.
Das ist sie wohl, die grosse Freiheit, das Handy überall mitschleppen zu "dürfen" weil sonst die Freiheit abhanden gekommen zu sein scheint.
So wünsche ich der Schweiz an Ihrem Geburtstag viel Unabhängigkeit und Freiheit für’s kommende Jahr!
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