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Papierstabl & Kind


 

 

Pampasgras

mit
Karl Stauffacher in der Hauptrolle

 

Der Karl Stauffacher ist ein guter Mensch. Er geht täglich seiner Arbeit nach, tut niemandem etwas z’leid... ist hilfsbereit und von angenehmem Äusseren.

Kari, so nennen ihn seine Freunde, lebt in einer ländlichen Gemeinde. Man kennt sich und es ist schwer in diesem Umfeld Geheimnisse mit sich zu tragen. Unser Kari wird manchmal auch Stauffi gerufen... besonders dann, wenn einer an ihm was rumzumeckern hat... dies geschieht jedoch äusserst selten.

Der Kari vertreibt sich seine Zeit in einem handwerklichen Beruf. So gehört es sich, jeweils um Neun Uhr eine Pause einzulegen und um Zwölf Uhr geht man nach Hause zum Mittagessen, oder, und dies ist eine der positiven Errungenschaften der modernen Zeit, zu Betty Bossi. Denn seit man Betty Bossi nicht nur lesen, sondern auch essen kann, stellt ein knurrender Magen keinen Notfall mehr dar.

Tja, so ist es auch im Sommermonat Juli, die einen geniessen den Tag als Ferientag und die anderen gehen brav ihrer Arbeit nach. Es ist viertel vor Zwölf, Zeit um sich bei Betty Bossi nach ein wenig "Treibstoff" umzusehen.

So steht unser Kari auch heute vor dem Betty Bossi Regal... und er schaut und schaut und schaut, mit grossen Augen tief ins Regal hinein... und er traut seinen Augen nicht... "Herrgott nonämol..." hört man ihn fluchen, "alles leer". Und wirklich, das Regal ist völlig ausverkauft. Wie ist sowas nur möglich ?

Na klar – denn auch die Feriengäste wollen verpflegt sein, und so schaut man vor dem Gang ins Freibad kurz bei Betty Bossi vorbei um sich mit dem Zmittag einzudecken.

Und unser Kari, der kann’s noch immer nicht fassen. "Was ess‘ ich denn jetzt?" fragt er sich... "etwa dieses Pampasgras aus der Blumenabteilung"... beim ofenfrischen Brot, na ja, da fehlen die Plastiksäcke... und das Milchregal... der Halbliter-Pack... auch ausverkauft... dafür hätte es da noch diverse Joghürter (Joghurte)... in allen Geschmacksrichtungen.

"Nicht mit mir"... spricht unser Kari... und das Pampasgras sagt ihm auch nicht zu. Für Kari wird’s wohl ein Diättag, für die Feriengäste in der Badi definitiv ein Schlemmertag.

Der Kari hat sich vorgenommen, übernächste Woche wenn er nicht Arbeiten muss, bereits um halb Zehn sein Mittagessen einzukaufen "Däne zeig‘ ich’s scho" murmelt er und macht sich auf den Weg zu seinem Diätnachmittag!

Wen er mit "däne" gemeint hat bleibt in dieser Geschichte ein gut gehütetes Geheimnis.

Das Kleingedruckte:
Die Geschichte ist wie immer frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind unbeabsichtigt und garantiert zufälliger Natur.

© 07/2007
by Papierstabl & Kind


 

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